Ein Lichtblick



Ich möchte Ihnen zunächst ein wenig über mich bzw. über mein Leben erzählen. Ich wurde 1962, als erstes von drei Kindern, in einem kleinen Dorf in Mittelitalien geboren. Mein Vater wurde schon 1960, im Alter von 18 Jahren, als Gastarbeiter für den Wiederaufbau nach Deutschland geholt. Meine Mutter folgte ihm einige Monate nach meiner Geburt. Ich blieb in Italien, bei meiner Oma väterlicherseits. Da wir in sehr ärmlichen Verhältnissen lebten, war meine Ernährung dementsprechend. Ich bekam z.B. ein in Zuckerwasser getränktes Tuch als Beruhigungsschnuller.

Wie bereits oben erwähnt waren sowohl Muttermilch als auch –liebe weit weg…

Im Alter von 9 Monaten, erkrankte ich an Poliomyelitis, was vom Dorfarzt als eine mehr oder weniger harmlose Bronchialerkrankung bagatellisiert wurde. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen konnte sich die Vergiftung 3 Tage lang in meinem kleinen Körper ausbreiten. Das Fieber wurde zwar gesenkt, was sich aber später als schwerwiegender Fehler erweisen sollte. Einzelheiten über die Zusammenhänge einer Polioinfektion erfahren Sie hier.

Von nun an lebte ich im Kinderkrankenhaus „G.Salesi“ in Ancona (ca. 260 km von Zuhause entfernt), welches für derartige Fälle „spezialisiert“ war.Meine Oma und Ich Die folgenden 9 Jahre meines Lebens war ich auf mich allein gestellt. Lediglich in den großen Ferien, durfte ich nach Hause zu meiner Oma fahren. Da ihr die finanziellen Mittel fehlten, um ständig an meiner Seite zu sein, wurden mehrere sinnlose Operationen an mir durchgeführt.

Zur dieser Zeit entschied sich mein 10 Jahre älterer Onkel für eine Priesterlaufbahn und studierte in Rom. So bot sich die Möglichkeit, mich zumindest in der „Nähe“ eines Familienmitglieds zu wissen. Also wurde ich 1972 in die „Villa Albani“ nach Anzio (ca. 60 km von Rom) verlegt. In den folgenden 3 Jahren kam ich mir wie vergessen und abgestellt vor. Mittlerweile war ich schon fast 13 Jahre alt..Meine Oma, mein Onkel und IchDoch trotz aller Einsamkeit und Traurigkeit, versuchte ich wie immer das Beste aus meiner Situation zu machen. Die Musik war dabei immer mein treuer Begleiter. Ich möchte fast sagen, das ich ohne Musik und nicht zu vergessen ohne die Liebe meiner Oma heute wohl nicht mehr leben würde.

Nach den Sommerferien 1975, wurde ich aus diesem Leben herausgerissen. Meine Eltern beschlossen von heute auf morgen, das ich von nun an bei ihnen in Deutschland leben sollte. Den Schmerz dieses Abschieds spüre ich noch bis heute. Hinzu kam noch, dass meine Oma bald darauf verstarb. Nun musste ich mit der Situation fertig werden, in einem fremden Land mit fremden Menschen (Eltern) zu leben. Die Bindung war beiderseits gestört, was nicht verwunderlich war. Ich lebte 2 Jahre wie in einem Gefängnis ohne Schule und Kontakt zur Außenwelt. Der Grund, weshalb meine Eltern nicht sofort nach einer geeigneten Schule für mich gesucht haben ist mir bis heute nicht klar. So lief es bis zu dem Tag an dem meine Eltern Pflegegeld für mich beantragen wollten und daraufhin eine Sozialarbeiterin zu uns nach Hause kam. Bei dem Gespräch stellte sich heraus das ich keine Schule besuchte. Ich bekam einen Platz in einer Schule für geistig- und körperbehinderte Kinder. Zunächst war ich glücklich, dass ich nun wieder Kontakt zur Außenwelt hatte und lernte auch sehr schnell die Sprache, sodass ich schon bald eine normale Hauptschule besuchen konnte..Ich mit 17

Mit 17 Jahren lernte ich meinen zukünftigen Mann kennen, der in der Behindertenschule, wo ich nach wie vor an den Nachmittagen zur Krankengymnastik sowie zum Schwimmen hinging, als Zivildienstleistender tätig war. Ich erwiderte seinen Heiratsantrag kurz nach meinem 18. Geburtstag um selbst eine Familie zu gründen, wo es meinen Kindern nie an Liebe fehlen sollte. Gegen den sehr gut gemeinten Rat meines damaligen Orthopäden, der mir meinen Kinderwunsch wegen meiner starken Skoliose ausreden wollte, wurde ich zwischen 1983 und 1999 Mutter von insgesamt 4 kerngesunden Kindern, die seit Ihrer Geburt mein Leben bereichern. Gerade deshalb habe ich meine Entscheidung niemals bereut. Sie halfen mir oft über schwere Zeiten hinweg. Besonders als ich den Entschluss fassen musste mich von meinem Mann scheiden zu lassen, da ich leider feststellen musste das er mein Hauptkrafträuber war. So entschied ich mich nach fast 28 Jahren für mich und dadurch auch für meine Kinder. Denn ich hatte wieder die Kraft für die wesentlichen und wichtigen Dinge im Leben und konnte mich dadurch meinen Kindern besser widmen. Außerdem hatte ich auch noch mehr Kraft für mich selbst. Verstehen Sie das jetzt nicht als Empfehlung sich scheiden zu lassen. In meinem Fall habe ich dies als notwendig erachtet.

Trotz allem habe ich nie den Kopf hängen lassen und wollte mich immer im Positiven weiterentwickeln. Ich begann mich für Naturheilkunde zu interessieren und je mehr ich lernte, desto fester war mein Entschluss meine Ernährung und Lebensweise umzustellen. In dieser Zeit lernte ich wie der menschliche Körper funktioniert und welche Selbstheilungskräfte er besitzt. Ich erreichte dadurch u.a. mein Asthma zu heilen, welches 18 Jahre lang mein Leben erschwerte. Auch meiner Familie konnte ich bei vielen Beschwerden nun selbst helfen.

Eines Tages forschte ich im Internet über Kinderlähmung nach und stieß auf einen Bericht über PPS (Post Polio Syndrom). Je mehr ich las, umso mehr liefen mir die Tränen runter, da ich wie viele Gleichgesinnte immer dachte, das Schlimmste sei überstanden. Diese „neuen“ Worte wie: Spätfolgen, Atemschwierigkeiten, Muskelmüdigkeit, Leistungsschwäche usw. machten mir Angst. Ich, der immer Kraft hatte wie ein Bär (in den Armen zumindest), sollte diese plötzlich verlieren?!

Ich weiß nicht ob es seelisch oder psychisch bedingt war, aber an den folgenden Tagen bemerkte ich tatsächlich wie die Feinmotorik nachließ. Ich wollte mich damit auf gar keinen Fall abfinden und suchte auch hier wie verrückt nach naturheilkundlichen Mitteln zur Stabilisierung oder Verbesserung.

In dieser Zeit absolvierte ich eine Anti – Aging-, Nährstoff- und Ernährungsberater – Prüfung und beschloss diese Seite zu gründen, um mein Wissen an Betroffene und Interessierte weiterzugeben, in der Hoffnung EIN LICHTBLICK für Viele zu sein.